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Wie Rasen düngen?

Der richtige Zeitpunkt hilft den Gräsern beim Erstarken

Ein prachtvoller Rasen braucht genügend Nährstoffe, um saftig-grün zu gedeihen. Er sollte dazu mehrfach im Jahr gedüngt werden. Wie das Düngen des Rasens optimal gelingt, erfährst Du in diesem Ratgeber. Wir stellen außerdem vor, welche Dünger empfehlenswert sind und erläutern, was man in Sachen Zeitpunkt sowie Menge beachten sollte.

Wie Rasen düngen

Warum Rasen düngen?

Rasengräser haben einen hohen Nährstoffbedarf. Nur wenn dieser erfüllt wird, wächst der Rasen dicht und erstrahlt in einem hübschen Grün.

Durch das Mähen werden dem Rasen immer wieder Nährstoffe entzogen. Gleiches gilt für Beanspruchungen durch häufige Begehungen, spielende Kinder, Haustiere und ähnliches.

Hat der Rasen Nährstoffmangel, setzen sich Unkräuter durch, die mit weniger Nährstoffen besser auskommen. Ein Negativkreislauf würde beginnen. Mit Dünger verhinderst Du dies.

Nährstoffmangel äußert sich daran, dass viele Gänseblümchen, Löwenzahn oder Roter Sauerklee im Garten vorzufinden sind. Gegen einen gesunden Rasen kämen diese Flachwurzler nämlich eigentlich nicht an.

Wann Rasen düngen?

Der Rasen wird während der Vegetationsperiode zwischen Frühling und Herbst gedüngt. Die Deutsche Rasengesellschaft e.V. empfiehlt 3 Düngungen pro Jahr. Diese sollten sich ausgewogen über die gesamte Saison verteilen. Langzeitdünger haben dabei eine Wirkung von ca. 3 Monaten.

Das erste Mal bietet sich in den Monaten März/April an. Es kann den ersten Schritt der Rasenpflege im Frühjahr darstellen. Du machst ihn dadurch stark, um ihn z.B. rund 2 Wochen später vertikutieren zu können. Auch vor dem Sanden des Rasens sollte man düngen.

Die nächste, gute Gelegenheit ist der Monat Juni. Mache Deinen Rasen nun fit für die belastende Sommerhitze.

Im September folgt eine dritte Düngung, die besonders reich an Kalium sein sollte. Kalium stärkt den Rasen gegen Kälte und Krankheitsbefall im Winter.

Ist der Rasen stark belastet, kommt auch eine vierte Düngung für den Monat Oktober in Frage, die ebenfalls sehr kaliumreich ausfallen sollte. Wo der Rasen in direkter Konkurrenz zu anderer Vegetation, wie beispielsweise unter einem Baum, steht, ist eine Zusatzdüngung besonders sinnvoll.

Sofern ein Mähroboter oder ein handgeführter Mulchmäher auf der Fläche zum Einsatz kommt, kannst Du die Düngemittel-Gaben im Übrigen verringern. Die im Mulch verbleibenden Nährstoffe kann der Rasen während des Zersetzens zu Teilen wieder aufnehmen.

Welche Nährstoffe braucht mein Rasen wofür?

  • Stickstoff (N): Hilft beim überirdischen Wachstum und sorgt für satten Grünton.
  • Phosphor (P): Gewährleistet ein kräftiges Wurzelwachstum.
  • Kalium (K): Erhöht Belastbarkeit und schützt Rasen vor Trockenheit, Kälte sowie Krankheiten.
  • Magnesium (M): Unterstützt bei der Bildung von Chlorophyll, welches zur Photosynthese benötigt wird.

Welches Düngemittel nutzen?

Sowohl mineralische als auch organische Langzeitdünger versorgen Deinen Rasen 2-3 Monate lang mit Nährstoffen. Es gibt leider keinen Test der Stiftung Warentest, jedoch kann man sich gut an den zahlreichen Kundenbewertungen im Internet orientieren.

Wichtig ist es, einen speziellen Rasendünger zu verwenden. Nur dieser enthält die genannten Nährstoffe. Universal-Gartendünger haben auf der Rasenfläche nichts zu suchen, wenn man nach einem guten Ergebnis strebt. Organischer Dünger bietet im Allgemeinen den Vorteil, dass er natürlich ist und den Boden zusätzlich mit Humus anreichert – jener taugt somit als langfristige Lösung.

  • Organischer Dünger: Gilt als besonders natürlich und unbelastet. Die Wirkung hält vergleichsweise lange an. Im Vergleich zu mineralischem Dünger, setzt die Wirkung dafür langsamer ein und verläuft unkontrollierter. Organischer Dünger besteht aus recycelten Pflanzen oder ist tierischen Ursprungs (Hornspäne, Knochenmehl, Borsten). Diese werden dann langsam auf der Rasenfläche von Mikroorganismen zersetzt. So entsteht zusätzlich wertvoller Humus.
  • Mineralischer Dünger: Besteht aus Nährstoffsalzen. Eignet sich als akute Lösung und kann Defizite schnell ausgleichen. Ist teils günstiger in der Anschaffung. Dafür hält die Wirkung nicht so lange an. Mineralischer Dünger ist keine langfristige Lösung auf ein und derselben Fläche, denn er baut Humus ab und das Leben im Boden verarmt dadurch.

Wie Rasen Düngen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Zeitpunkt wählen: Wähle den richtigen Zeitpunkt, um deinen Rasen zu düngen. Die beste Zeit dafür ist im Frühjahr, Sommer (vor der zehrenden Hochsommer-Hitze) und Herbst (bis Anfang November), wenn das Gras aktiv wächst. Wenn du im Sommer düngen möchtest, tue dies am besten in den kühleren Morgen- oder Abendstunden, um ein Verbrennen des Grases zu vermeiden. Generell ist es ratsam, an einem leicht oder stark bedeckten Tag zu düngen, damit die Sonne keine Verbrennungen am Gras fördert.
  2. Den richtigen Dünger wählen: Es gibt verschiedene Arten von Düngemitteln für Rasen – unterschieden wird in erster Linie zwischen mineralisch und organisch. Wähle einen Dünger, der speziell für Rasenflächen entwickelt wurde. Dieser enthält die wichtigen NPK-Nährstoffe (Stickstoff, Phosphor, Kalium) in einem optimalen Verhältnis.
  3. Rasen vorher mähen: Bevor du mit dem Düngen beginnst, mähe Deinen Rasen einige Tage zuvor auf eine niedrige Höhe. 5 cm oder weniger genügen, damit der Dünger gut in den Boden gelangen kann.
  4. Dosierung des Düngers: Dosiere den Dünger nach den Verpackungsanweisungen – bei mineralischem Dünger kann man sogar etwas darunter bleiben. Dosiere auf keinen Fall über. Viel hilft hier nicht viel, sondern richtet Schäden an. Überdüngung führt zu braunen Verfärbungen und verbrannten Stellen.
  5. Dünger gleichmäßig verteilen: Benutze am besten einen Streuwagen (z.B. Gardena Streuwagen), um den Dünger gleichmäßig auf dem Rasen zu verteilen. Fahre Bahn für Bahn in Längs- sowie Querrichtung ab (Menge 50/50 verteilen). Die Bahnen sollten sich weder überlappen, noch Lücken offenbaren, sondern möglichst gut miteinander abschließen. Stelle sicher, dass Du nicht zu viel verteilst, da dies zu Verbrennungen des Grases führen kann. Halte Dich an die Anweisungen auf der Verpackung des Herstellers.
  6. Wässern: Bewässere Deinen Rasen unmittelbar nach dem Düngen gründlich (Rasensprenger 20-30 Minuten laufen lassen), um sicherzustellen, dass das Granulat in den Boden eingearbeitet wird. Wenn Du den Dünger nicht ausreichend bewässerst, kann er auf dem Gras liegen bleiben und Verbrennungen verursachen, was sich an braunen Stellen äußert.

Nach dem Düngen können Kinder und Haustiere direkt wieder auf den Rasen – außer Rizinusschrot gehört zu den Inhaltsstoffen. Markenhersteller setzten das Rizinusschrot jedoch seit Jahren nicht mehr ein. Reine Hornspäne stellen kein Problem für Haustiere dar.

Kann man den Rasen mit Kompost düngen?

Ja, feingesiebter Kompost enthält die genannten Nährstoffe und ist ein organischer Dünger – er belebt das Leben im Boden. Hirse und andere Samen(un)kräuter sollten allerdings nicht im Kompost enthalten sein, wenn Du auch keine Kräuter im Rasen haben möchtest. Ist eine hohe Biodiversität mit Kräutern kein Problem, muss dem hingegen keine gesonderte Beachtung geschenkt werden.

Du kannst Komposterde als Zwischendünger im Sommer einsetzen, aber auch im Frühjahr oder Herbst ausbringen. Sie wird in einer dünnen Schicht aufgetragen, mit dem Rücken einer Harke oder einem Laubrechen eingearbeitet und schließlich ebenfalls bewässert. Die Grasspitzen sollten noch herausschauen.

Kann man den Rasen mit Kaffeesatz düngen?

Kaffeesatz ist eines der Kompost-Produkte, die auch auf dem Rasen landen dürfen. Für sich allein enthält er jedoch keine optimale Nährstoffdosis/Kombination. Er sollte zuerst in dünnen, breit gestreuten Bahnen auf den Kompost gegeben werden und dann später gemeinsam mit der vielfältigen Biomasse ausgebracht werden.




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