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Solaranlage für Garten

Gartenhaus, Teichtechnik u.v.m. kostenfrei mit Energie versorgen

Energie ist in Europa teuer geworden. Ein guter Grund, die Selbstversorgung in diesem Bereich voranzutreiben. Eine Solaranlage für den Garten bietet sich an, um z.B. ein Gartenhaus oder die Filtertechnik eines Teichs mit kostenloser Sonnenenergie zu versorgen. Generell kommen sowohl 12V-, als auch 230V-Geräte in Frage.

Bevor es jedoch soweit ist, müssen einige Punkte zur Auswahl der Photovoltaik-Anlage betrachtet werden. Wie viel Watt sind genug? Brauche ich einen Speicher? Wo sollen die Elemente stehen? Unser Ratgeber liefert einen Überblick zum Thema.

Solaranlage für Garten

Solaranlage für Garten – Das Für & Wider

Grundsätzlich überwiegen die Vorteile – gerade im Vergleich zu einer Windkraftanlage im Garten. Dennoch sollte man sich auch über mögliche Nachteile informieren, damit bei der Umsetzung und Nutzung keine Konflikte auftreten.

Vorteile

  • Kosteneinsparungen: Eine Solaranlage kann dazu beitragen, die Stromrechnung zu senken, da der produzierte Strom direkt am und im Haus genutzt werden kann. In der Regel hat sich die Anschaffung einer Mini-PV nach 4 bis 5 Jahren amortisiert – und sie hält 25 Jahre+.
  • Umweltfreundlichkeit: Solaranlagen nutzen eine erneuerbare Energiequelle, die keine Kohlenstoffemissionen oder andere schädliche Abfälle erzeugt.
  • Unabhängigkeit: Durch den Einsatz einer Solaranlage können Hausbesitzer unabhängiger vom Stromnetz werden und ihre Energieversorgung selbst in die Hand nehmen.
  • Lange Haltbarkeit: Eine Solaranlage für den Garten kann 25 Jahre überdauern. Womöglich erlebt sie daher sogar einen Umzug in eine andere Immobilie.

Nachteile

  • Anschaffungskosten: Solaranlagen können teuer sein – insbesondere wenn sie groß sind und von Profis installiert werden (für den Garten oft nicht nötig). Sie sind erst nach einigen Jahren rentabel.
  • Platzbedarf: Solaranlagen benötigen ungehinderten Zugang zur Sonne, um effektiv zu funktionieren. Wenn der Garten des Hausbesitzers nicht groß genug ist/von nicht entfernbaren Hindernissen gezeichnet ist, kann eine Solaranlage nicht ihr Potenzial ausschöpfen.
  • Ästhetik: Solaranlagen können die Ästhetik eines Gartens beeinträchtigen und für manche Menschen deshalb unattraktiv sein.
  • Genehmigungen: Je nach Standort und Größe der Solaranlage können Genehmigungen erforderlich sein. Das ist aber nur bei einer Einspeisung in das öffentliche Netz (ab 600W) erforderlich.

Solaranlage für Garten – So wählst Du das passende Modell aus

Art der Anlage

Auf der Suche nach einer Solaranlage wird man sofort mit Begriffen, wie Balkonkraftwerk, Inselanlage oder thermisch konfrontiert. Für den Garten wird in den meisten Fällen ein freistehendes Modell, welches Versorgungsmöglichkeiten für 230V-Geräte bietet, die richtige Wahl sein. Alternativen sind fixe Montagen aus dem Carport, dem Gartenhaus oder an einer Fassade.

Ein Balkonkraftwerk ist eine zielführende Wahl für den Garten, Balkon oder auch die Terrasse. Es besitzt häufig einen Schuko-Stecker und kann temporär (Beleuchtung, Kaffeemaschine, Wasserkocher und ähnliches) wie ebenso permanent (Teichpumpen, Poolfilter etc.) Geräte mit Sonnenenergie versorgen. Weitere Synonyme für das Balkonkraftwerk sind Mini-PV oder Plug & Play Solaranlage.

Seit Mai 2018 dürfen steckerfertige Sets daheim in Betrieb genommen werden. Wichtig ist es bei der Inbetriebnahme, die Sicherheitsstandards zu beachten. Das Balkonkraftwerk kann vom Laien, entweder über einen Schuko- oder Wieland-Stecker (dazu wird Energiesteckdose benötigt), in Betrieb genommen werden. Wird ein Schuko-Anschluss genutzt, sollte Dein Heim auf jeden Fall über Sicherungen mit FI-Schutzschalter verfügen. Beide Stecker sind dauerhaft mit dem Netzstrom verbunden. Unter 600W (bald wahrscheinlich 800W) bedarf es keiner behördlichen Meldungen.

Verlängerungen zwischen Wechselrichter und Steckdose sind beim Balkonkraftwerk möglich. Es finden sich Kabel in Längen von 5-30 Metern am Markt.

Wichtigste Fakten zum Balkonkraftwerk:

  • Unter 600W genehmigungsfrei, ab 600W Anmeldung sowie Abnahme durch eine Elektrofachkraft erforderlich
  • Ein Modul produziert ca. 250-280 kWh Strom pro Jahr (oft sind 2 Module im Lieferumfang inbegriffen)
  • 1-Personen-Haushalte sparen bereits mit einem Modul mehr als 20% ihrer jährlichen Stromkosten
  • Kosten pro Modul: 300-1000 Euro
  • Es ist nur ein Balkonkraftwerk pro Haushalt erlaubt

Mit Inselanlage ist gemeint, dass diese Art von Solaranlage autark für sich allein funktioniert. Sie wird nicht (anders als beim Balkonkraftwerk der Fall) an das öffentliche Netz angeschlossen (sog. Nulleinspeiseanlage). Im Garten ist uns das recht, denn wir wollen unsere eigenen Geräte mit Energie speisen und keine massiven Kapazitäten produzieren. Eine Speichermöglichkeit macht hingegen Sinn, wenn man manche Geräte im Garten dauerhaft, auch bei wolkenverhangenem Himmel, versorgen möchte. Inselanlagen müssen nicht genehmigt werden, weil sie nicht mit dem Netzstrom verbunden sind, jedoch fordern einige Gemeinden, dass große Exemplare im Flächennutzungsplan geführt werden.

Während sich der Begriff Photovoltaik-Solaranlage auf die Gewinnung von Strom bezieht, kann die Sonnenenergie auch zur Wärmeerzeugung genutzt werden. Solche Produkte nennt man dann thermische Solaranlagen.

Leistung

Wie viel Leistung benötigt wird, hängt von Deinem persönlichen Vorhaben ab. Welche Geräte sollen versorgt werden? Bereits 75 Watt genügen z.B., um ein Gartenhaus zu beleuchten und gleichzeitig ein Radio zu betreiben. Schaue Dir die Wattzahlen der bevorzugten Geräte an und rechne sie ggf. zusammen, wenn ein gleichzeitiger Betrieb gefordert ist. Auch eine 10.000 Liter (pro Stunde) fördernde Teichpumpe bleibt mittlerweile häufig bei unter 100W.

Ein 600W Balkonkraftwerk liefert ca. 400 kWh-600 kWh Strom pro Jahr. Einen Strompreis von 30 Cent pro kWh angesetzt, spart man also bis zu 180 Euro p.a. Das genügt, um in der schönen Jahreszeit den Akkumäher zu versorgen, eine Teichpumpe zu speisen und darüber hinaus. 12V Geräte können im Übrigen über einen Transformer ebenfalls angeschlossen werden.

Mit einer 2000W Solaranlage kann sich eine einzelne Person theoretisch schon fast selbst versorgen. Unter Idealbedingungen produziert jene 2000 kWh Strom pro Jahr. In der Praxis gelingt dies wohl aber nur, wenn man z.B. im Süden Frankreichs wohnt und auf bis zu 300 Sonnentage pro Jahr hoffen darf.

Durchschnittlicher Gesamtverbrauch eines Haushaltes

  • 1-Personen-Haushalt: 2300 kWh (Kilowattstunden) Strom pro Jahr
  • 2-Personen-Haushalt: 3000 kWh Strom pro Jahr
  • 3-Personen-Haushalt: 3500 kWh Strom pro Jahr
  • 4-Personen-Haushalt: 4000 kWh Strom pro Jahr

Anmeldung erforderlich?

Inselanlagen, die nichts mit dem öffentlichen Stromnetz zu tun haben, müssen unabhängig von ihrer Größe auch nicht angemeldet werden. In manchen Gemeinden müssen die PV-Anlagen jedoch im Flächennutzungsplan dargestellt werden.

Bis zu einer Einspeisung von unter 600W in das öffentliche Netz muss ebenfalls keine Anmeldung erfolgen, was für uns privat sicher die einfachste Lösung ist. Darüber hinaus gilt es folgendes zu tun:

  • Nach VDE-Norm muss ein Balkonkraftwerk ab 600W beim Netzbetreiber angemeldet werden (Stadtwerke oder Energieversorger) – und zwar bevor es in Betrieb genommen wird
  • Elektriker zur Abnahme (beim Netzbetreiber anfragen, was gefordert ist)
  • Kostenlose Anmeldung im Markstammdatenregister der Bundesnetzagentur (bis 1 Monat nach Inbetriebnahme)

Standort & Anbindung

Steckerfertige Balkonkraftwerke mit Wechselrichter lassen sich ohne Werkzeug allein anschließen. Wichtig ist zunächst die passende Standortwahl und Ausrichtung. Die Sonnenstrahlen sollten möglichst lange über den Tag verteilt, in einem möglichst senkrechten Winkel auf die Module treffen. Eine Solaranlage für den Garten kann freistehend ausgerichtet werden. Am besten werden die Module in einem 30° Winkel nach Süden aufgestellt.

Um das Potenzial auf einem Flachdach zu verbessern, kann man sich zusätzlich eine Aufständerung anschaffen. Jedwede Verschattung durch Sträucher, Bäume und Co. mindert den Ertrag. Gewährleiste, dass die Sonne ungehindert auf die Module strahlt.

  1. Montiere zunächst die Halterungen für die Module und stelle sie auf.
  2. Die Solarmodule werden im Anschluss mit dem zugehörigen Wechselrichter verbunden. Letzterer wandelt den Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom um. Dazu wird zunächst die Wechselrichter-Halterung an ein Modul geschraubt.
  3. Nun werden die Kabel der Module (eine – und eine + Verbindung) an den Wechselrichter angeschlossen.
  4. Ist das Balkonkraftwerk an Ort und Stelle fix montiert, kann das Anschlusskabel in die Steckdose – fertig!

Eine steckerfertige Solaranlage für den Garten kommt in der Regel mit einer detaillierten Schritt-für-Schritt-Anleitung des Herstellers, die man auch befolgen sollte.

Speicher

Wer mit einer Solaranlage durchweg autark sein möchte, braucht eine Speichermöglichkeit. Zum Teil gehört jene direkt zum Set-Inhalt, wenn es sich um eine Insel-Komplettanlage zum autarken Betrieb handelt. Das ist bei Inselanlagen, die ohne Netzanschluss daherkommen, oft der Fall, damit der erzeugte Strom auch abends und nachts genutzt werden kann.

Batteriespeicher kosten schnell mehrere tausend Euro – aber immerhin fallen die Preise. Im kleineren Stil ist eine Powerstation als Alternative nützlich. Sie agiert wie eine XXL-Powerbank und bietet Netzkabel-, USB- und teils USB-C-Anschlüsse, um mehrere 230V- sowie 12V-Elektrogeräte gleichzeitig zu laden oder direkt zu betreiben.

Kleine Mini Photovoltaik komplett

Preis

Ein Balkonkraftwerk mit der erlaubten Maximalleistung von 600W beginnt preislich bei ca. 630 Euro. Es dauert also mindestens 4 Jahre, bis sich die Kosten amortisiert haben (4×180 Euro bei 30 Cent pro kWh). Etwas teurere Anlagen sind nach 5 Jahren profitabel. Somit können auch jene circa 20 Jahre lang Geld einsparen. Nach 25 Jahren machen die PV-Module zunehmend schlapp. Innerhalb dieser Zeitspanne sind Mini-Solaranlagen fast wartungsfrei.

Wo kaufen

Kleine Solaranlagen mit unter 1000W findest Du recht zahlreich bei Amazon und Ebay. Für größere Modelle gibt es spezielle Online-Shops und lokale Fachhändler. Die Firma Lieckipedia GmbH bietet z.B. steckerfertige Plug & Play Solaranlagen bis 3600 Watt an.




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