Immergrüne Hecke
Der perfekte Sichtschutz ist immergrün
Der Anblick einer kahlen Hecke ist unliebsam – Sie sieht nicht nur optisch kraftlos aus, sondern bietet auch keinen Sichtschutz mehr. Als Lösung bietet sich eine immergrüne Hecke an. Auch ein solches Laubgehölz verliert alte Blätter, bildet gleichzeitig jedoch immer wieder neue Triebe aus. Dadurch bleibt das Blattwerk ganzjährig schön voll. Um dies zu gewährleisten, muss die Hecke natürlich winterhart und zu Beginn recht schnellwachsend sein. Wir stellen Dir im Folgenden vor, auf welche Heckenpflanzen das zutrifft.
Immergrüne Hecke – Eine Auswahl beliebter Heckenpflanzen
Eibe
Die Eibe ist ein heimisches Nadelgehölz und vergleichsweise robust. Sie hat kaum Ansprüche an den Standort und gedeiht gleichermaßen in der Sonne wie im Schatten. Aggressive Rückschnitte werden von der Eibe gut vertragen. Auch die Pflege ist einfach – ein Rückschnitt pro Jahr genügt.
Von Nachteil sind u.a. die giftigen Nadeln und Samen. Zudem wächst die Eibe langsam. Man muss für hohe Heckenpflanzen hier daher schon tiefer in den Geldbeutel greifen oder sich eben gedulden. Das Wachstum liegt bei maximal 20 cm pro Jahr. Im Verlauf kann eine Eiben-Hecke dann an die 2 Meter hoch werden.
Glanzmispel „Red Robin“
Wenn Du es bunt magst, bist Du bei der Glanzmispel vielleicht an der richtigen Adresse. Im besonderen Maße ist die Züchtung „Red Robin“ (Photinia x fraseri) für eine immergrüne Hecke geeignet. Sie gedeiht mit auffällig roten Blättern.
Die Glanzmispel mag es warm. Sie sollte an einen sonnigen Standort gepflanzt werden. Trockenheit macht ihr wenig aus. In der Regel werden zwei bis drei 60-80 cm hohe Jungpflanzen pro Laufmeter gepflanzt. Das Wachstum liegt bei bis zu 30 cm pro Jahr und endet bei einer Höhe von ca. 2 Metern.
Von Nachteil ist eine gewisse Empfindlichkeit gegenüber Kälte. Am besten wird die Glanzmispel in milden Regionen, wie dem Niederrhein, gepflanzt.
Kirschlorbeer
Kirschlorbeer kann man als Klassiker im Bereich der Heckenpflanzen einordnen. Auch diese Pflanze ist immergrün. Das winterharte Gehölz gibt es in verschiedenen Sorten. Für das Pflanzen einer immergrünen Hecke bieten sich z.B. „Etna“, „Herbergii“ und „Novita“ an.
Von Vorteil ist beispielsweise die Pflegeleichtigkeit – Kirschlorbeer muss nur einmal pro Jahr zurückgeschnitten werden. Zudem wächst das Heckengehölz bis zu 40 cm pro Jahr und kann daher als schnellwachsend bezeichnet werden. Wenn Du zwei bis drei 1 Meter hohe Jungpflanzen pro Laufmeter pflanzt, entsteht recht schnell eine 2 Meter hohe sowie dichte Hecke.
Nachteilig ist das Potenzial für Frosttrocknis. Im Winter kann Kirschlorbeer an Wassermangel leiden, wenn er jenes im gefrorenen Boden nicht mehr vorfindet. Die eigentlich immergrünen Triebe können dadurch austrocknen und braun werden.
Scheinzypresse
Scheinzypressen eignen sich ideal als kompakter Sichtschutz. Sie wachsen recht schmal. Wer wenig Platz zum Einfrieden hat, wird daran sicher Gefallen finden. Die Sorten „Alumii“ und „Columnaris“ sind hierbei gute Beispiele.
Je nach Sorte, liegt das Wachstum bei bis zu 25 cm pro Jahr. Der Rückschnitt erfolgt einmal pro Jahr. Als Zeitpunkt empfehlen sich die Tage rund um den Johannistag im Juni. Um die Heckenpflanze nicht übermäßig zu beanspruchen, wird nur der beschuppte Bereich zurückgeschnitten.
Schirmbambus
Für eine immergrüne Hecke gibt es auch aus dem asiatischen Raum Lösungsmöglichkeiten. Beliebt ist in diesem Zusammenhang der Schirmbambus. Weil dessen Triebe recht eng aneinander stehen, muss keine Rhizomsperre o.ä. errichtet werden. Dennoch sollte man etwas Platz vorhalten, weil Bambus nicht so schmal und gleichmäßig wächst.
Schirmbambus ist exotisch. Als Sichtschutz kann er durchaus geeignet sein, denn die maximale Höhe beläuft sich auf 250 cm. Zwei bis drei Pflanzen pro Laufmeter ausgebracht und das schnellwachsende Gehölz erreicht einen Wuchs von 50 cm pro Jahr.
Der Nachteil des Schirmbambus ist in der Anfälligkeit gegenüber Wind und Schatten zu finden. Der Standort sollte einigermaßen geschützt sein. Bambus wird 2x pro Jahr zurückgeschnitten.
Thuja
Thuja-Hecken sind sehr beliebt. Sie passen zu nahezu jeder Gartengestaltung. Du kannst sie wahlweise in Form schneiden oder die Natur-Form, welche definitiv auch etwas hat, gedeihen lassen. Der sog. Lebensbaum ist als immergrüne Hecke vergleichsweise günstig.
Das Wachstum liegt bei 10-30 cm pro Jahr. Bis zu 4 Meter sind in der Höhe drin. Jungpflanzen erhälst Du in einer Größe zwischen 80-100 cm. Zwei bis drei Exemplare werden pro Laufmeter benötigt, um einen dichten Sichtschutz zu kreieren.
Ein Pflegeschnitt pro Jahr genügt beim Thuja. Bei letzterem gilt es darauf zu achten, dass nicht in das alte Holz geschnitten wird. Ansonsten bleibt die Heckenpflanze womöglich für immer kahl.
Weil das Laub der Thuja giftig ist, darf eine solche Heckenpflanze nicht an Nutztier-Weiden angrenzend gepflanzt werden.
Video: Immergrüne Heckenpflanzen richtig schneiden
Immergrüne Hecke – Rechtliche Aspekte nicht außer Acht lassen
Unser Gesetzgeber definiert Hecken als lebende Einfriedung. Dabei gelten, in Abhängigkeit vom Bundesland, unterschiedliche Regelungen in Sachen Grenzabstand. Stets geht die Sachlage jedoch in die gleiche Richtung – je höher Dein lebender Sichtschutz ist, desto weiter weg muss er von der gemeinsamen Grundstücksgrenze sein.
Das Land Niedersachsen hat beispielhaft folgende Regelungen für Hecken erlassen:
- Bis 120 cm Höhe – Abstand von mindestens 25 cm zur Grenze
- Bis 200 cm Höhe – Abstand von mindestens 50 cm zur Grenze
- Bis 300 cm Höhe – Abstand von mindestens 75 cm zur Grenze
Darüber hinaus ist der Heckenschnitt Pflicht, wenn sich jene in Richtung Nachbar, Fuß- und Fahrradweg oder Straße ausbreiten kann. Innerhalb des Grundstücks spielt es natürlich keine Rolle, wie die Hecke wächst und aussieht. Außerhalb darf die Hecke keine optische Verkehrsbehinderung darstellen oder das Nachbargrundstück in Beschlag nehmen.
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